Edition 5 Erstfeld

20 mal 5

 

Eine Edition, so der Duden, sei ein „Substantiv, feminin - 1. [besonders wissenschaftliche] Herausgabe […] 2. in bestimmter Form [wissenschaftlich] herausgegebenes Werk […] 3. [selten] Verlag“ und entstamme, für Linguisten wenig überraschend, dem Lateinischen „editio“, was schlicht „Herausgabe“ bedeutet.

In Klammer [selten] also meint Edition Verlage oder Herausgeber, was letztere selbst kalauernd nicht limitiert. Im Gegenteil sind Buchverlage keinesfalls derart rar, auch die bildende der Künste kennt Editionen, definitiv limitierte, bevorzugt im druckgrafischen, zuweilen im plastischen Bereich. Um eine im besten Wortsinn erlesene Herausgeberschaft handelt es sich bei der Edition 5, die notabene seit 1994 mit zeitgenössischen Kunstschaffenden Objekte realisiert und ergo heuer ihr Zwanzig-Jahre-Jubiläum begehen darf, was den Schreiberling zu einigen wohlgefälligen numerischen Überlegungen anregt. 20 mal 5 ergibt bekanntlich 100: An die zweimal hundert Editionen – exakt 192 (Stand: 26. August 2014) - hat die Edition 5 über diese zwanzig Jahre realisiert und zwar – in zahlenspielerisch sinnstiftender Verbindung - mit über 120 Kunstschaffenden (Kollektive mitberücksichtigt). Und wenn man schon über Statistisches/Numerisches sinniert, wäre anzufügen, dass die Zahl 5 im Namen besagter Edition per definitionem im höchsten Masse wider-sinnt. Gelten doch seit jeher bis zu sechs Abgüsse einer Skulptur, selbst wenn postum ausgeführt, als Original. Freudige Kunde daher für alle stolzen BesitzerInnen von Objekten des listigen Verlegerpaars: Sie alle besitzen im Grunde ein Original. Und originär bleibt die Idee von Ruth und Jürg Nyffeler, Kunstschaffende einzuladen, Objekte für die Edition 5 zu realisieren – und damit letztlich für Sie, geneigte Leserinnen und Leser dieser Zeilen. Auf dass es demnächst 20 mal 100 Editionen sein werden – und gerne auch einige mehr!

September 2014

Konrad Bitterli