Edition 5 Erstfeld

Schlitten

Jürgen Drescher

Schlitten
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Aluminiumsandguss
26,5 x 28,6 x 88,7 cm
2012
Fr. 4200.-

Schlitten

Jürgen Drescher

Aluminiumsandguss
26,5 x 28,6 x 88,7 cm
2012
Fr. 4200.-

Ein ausgedienter 1er Schlitten, ausgegraben aus einem Schuppen, stellt die Grundlage für Jürgen Dreschers Werk „Schlitten“ dar. Wie für den Künstler charakteristisch, wurde dieser einfache Gegenstand im Verfahren des Aluminiumgusses in Originalgrösse nachgebildet.

Nach seiner Verwendung als Freizeit- und Transportgerät wanderte der havarierte Davoser-Schlitten in die Abstellkammer, wo er zusehends in Vergessenheit vor sich hin alterte. Indem Jürgen Drescher den Schlitten wieder hervornimmt und veredelt, wird dieser Alterungsprozess durchbrochen und der Gegenstand in ein glanzvolles und ästhetisch wirkendes Kunstobjekt überführt. Der Schlitten ist nun nicht mehr ein anonymer Gegenstand im verlassenen Schuppen, sondern für die Augen des Betrachters bestimmt.

Auf eine ironische Weise greift Jürgen Drescher mit dem Schlitten einen Gegenstand auf, den bereits Joseph Beuys Ende der 60er Jahre für seine Arbeit „Das Rudel“, bestehend aus 22 Schlitten, entdeckt hatte. Durch die ästhetische Transformation des Schlittens und durch die Präsentation des einzelnen Schlittens als Kunstwerk führt Jürgen Drescher diesen auf eine neue Ebene. Der Schlitten im Werk von Jürgen Drescher existiert zwar auch mehrfach, gilt aber als je eigenständiges Kunstwerk - als Multiple, das auch in Beuys‘ Oeuvre eine bedeutende Stellung innehat.

Angela Nyffeler