Edition 5 Erstfeld

Grün in Rot 1

Christoph Rütimann

Grün in Rot 1
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Hinterglasmalerei auf Keilrahmen
40 x 30 x 2,5 cm
2009
Vergriffen

Grün in Rot 1

Christoph Rütimann

Hinterglasmalerei auf Keilrahmen
40 x 30 x 2,5 cm
2009
Vergriffen

Der Titel der Arbeit "Grün in Rot" verweist auf das Zusammenwirken von Farben. Die beiden Farben Rot und Grün besitzen die Eigenschaft von Nachbild- und Simultanfarben - das bedeutet, dass ein roter Gegenstand ein grünes Nachbild hinterlässt und umgekehrt.
Schon in der Antike war dieses Phänomen bekannt, nur wurde es als Täuschung und Gesichtsbetrug angesehen. Goethe hat diese Gesetzmässigkeiten entdeckt und in seine Farbtheorie integriert.

Da Christoph Rütimann in seiner Malerei auf die Grundphänomene der einzelnen Farben zurückgreift, ist es folgerichtig, dass er auch mit diesen Simultanfarben arbeitet. Die grüne und rote Farbe hinter der Glasplatte (als Hinterglasmalerei) nutzen die Leinwand mit Keilrahmen als eigentliche Aufhängevorrichtung. Die vorgesetzte Glasscheibe, welche an ihren Rändern immer noch eine scharfe Kante aufweist, verstärkt die Intensität der Farben und verleiht dem Wandobjekt eine irritierende Schönheit.

"Grün in Rot" reiht sich ein in die Hinterglasmalereien Christoph Rütimanns. Sie erinnert an die Bilder des "Waschsalons" der späten 90er-Jahre oder etwa an die bemalte Glaskugel "Inversion in Gelb", die in der Edition 5 herausgegeben wurde. Bekannt waren bis anhin die monochromen Hinterglasmalereien. Als eigentliche Reflexion über die Malerei wirkt die vorliegende Arbeit, die als eine Art Rückwärtsmalen verstanden werden kann, wobei das vorgesetzte Glas einerseits als Farbträger als auch als Firnis steht.

Jürg Nyffeler